DUPLEXSCHALUNG - für hohen Output beim Betonieren im Gießverfahren

Mittwoch, 11.11.2015

Bei der Herstellung von Rohren, Schächten, Rahmen und Behältern aus Beton konkurrieren zwei grundsätzlich verschiedene Technologien. Das Press- oder Rüttelverfahren zum Sofortentschalen und das Gießverfahren für schalungserhärtende Produkte. Die BETA Maschinenbau GmbH & Co. KG will die Vorteile beider Systeme in einer „Form mit doppelter Wirkung“ vereinen.

Duplex-Form
Behälterform zum Sofortentschalen
Rahmenschalung für Gießverfahren

Beim herkömmlichen Sofortentschalen wird das Fertigteil kurz nach der Formgebung und Verdichtung entschalt. Die Form steht sofort für den nächsten Takt zur Verfügung. Voraussetzung für eine hohe Produktionsmenge ist die Verwendung sehr steifer bzw. erdfeuchter Betongemenge. Mit zunehmender Steifigkeit sinkt jedoch deren Verdichtungswilligkeit drastisch, was Lunker und raue Oberflächen zur Folge hat. Das frühe Entnehmen aus der Form wirkt sich zudem nachteilig auf die erzielbare Maßhaltigkeit der Endprodukte aus.

Beim Gießverfahren erhärten die flüssigen bis plastischen Betone, die sich wesentlich besser verdichten lassen, in der Schalung. Die Fertigteile sind somit höchst maßhaltig und weisen eine ausgezeichnete Oberflächenqualität auf. Komplexe Betonteile mit sehr hohem Anspruch an Funktion und Optik können hergestellt werden. Nachteilig sind jedoch die erforderlich langen Aushärtezeiten und der damit verbundene geringere Ausstoß pro Formeneinrichtung. Das Fertigteilwerk muss bei gleichem Produktionsvolumen deutlich mehr Formen vorhalten, was letztlich die Stückkosten der Betonteile erhöhen würde.
 

Die Herstellung hochwertiger Fertigteil-Produkte ist bislang zeitaufwendig und kostenintensiv.

In Zusammenarbeit mit der IAB Weimar gGmbH entwickelt BETA daher eine Formeneinrichtung für Rohre, Schächte, Rahmen oder Behälter, die dieses Problem effektiv lösen soll. Seit 65 Jahren trägt BETA mit innovativen Maschinen und Anlagen für den gesamten Prozessablauf im Betonfertigteilwerk dazu bei, entsprechende Lösungen zu finden. Stärken sind neben der 3D-Konstruktion die Herstellung komplexer Stahlschalungen und -formen.

In diesem Kontext entstand die Grundidee der „Form mit doppelter Wirkung“, einer Schalung mit mehrdimensionalem Aufbau bezogen auf Funktion und Zeit. Die Vorteile des Gießverfahrens werden genutzt ohne die gesamte Formeneinrichtung für die Dauer der Betonaushärtung zu blockieren.

Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einer „Hauptform“ mit Betoniereinrichtung, Verdichtungssystem, Handlingsystemen zum Ein- und Ausschalen sowie mehreren sogenannten „Sparschalungen“. Nach dem Einschalen von Kern, Mantel und Profilringen sowie der Befüllung und Verdichtung des Betons wird die „Hauptform“ sofort entfernt.

Die komplexen Anlagenbestandteile stehen unmittelbar für den nächsten Takt zur Verfügung und werden damit optimal ausgelastet. Das frisch geformte Betonelement wird lediglich durch eine kostengünstige „Sparschalung“ bis zur Aushärtung stabilisiert. Nach dem Aushärten folgen das Entschalen und die Weiterverarbeitung des Fertigteils.

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